Bücher
Nodamerika
2017 - 2024
INHALT Buch 4
4-42.
Der nördlichste Punkt
Peter Unold und Traci Lynn Martin
Wainwright - Barrow, AK/ USA
4-43.
Gen Süden durch die Ölfelder
Lilja Nikolausdottir
Barrow - Kaktovik, AK/ USA
4-44.
Die Ersten Eisbären
David Yanowski
Kaktovik, USA - Tuktoyaktuk, CA
4-45.
Der Kreis zu Südamerika schließt sich
Alleinfahrt
Puerto Sandino, NIC - Panama City
4-46.
Nach Norden
Alleinfahrt
Panama City - Puerto Cabezas/ NIC
4-47.
Heiße Tage in der Arktis
Jimmy Harvey
Tuktoyaktuk, CA - Kugluktuk, CA
4-48.
Endlich wieder allein
Alleinfahrt
Kugluktuk, CA - Cambridge Bay, CA
INHALT Buch 3
3-36.
Ich bin zurück
Bob McAllister
Topolobampo – N.Vallarta, MEX
3-37.
Verschiedene Ideen, gleicher Trip
José Luis Buen Abad
Nue. Vallarta – Manzanillo, MEX
3-38.
Mich verlässt die Kraft
Alleinfahrt + Eric Buerger
Manzanillo – Turtle Beach, MEX
3-39.
Alles ist verschwunden…
Jeff Rogers
Wales, USA/ AK – Wainwright, USA/ AK
3-41.
Wieder allein auf hoher See
Alleinfahrt
Turtle Beach, MEX – Puerto Chiapas, MEX
3-42.
Gefährliches Mittel-Amerika
Alleinfahrt
Puert.Chiapas, MEX – Puer. Sandino, NIC
INHALT Buch 2
2-23.
Wilde Tiere und ein Wilder Mann
Jaime Sharp
Port San Luis, CA – Malibu, CA
2-24.
Lovely Lady Lisa
Lisa Eick
Malibu, CA – Santa Rosaliíta, MEX
2-25.
Jetzt habe ich ZWEI große Bälle!
Fylkir Sævarsson
S. Rosaliíta, MEX – B. Tortugas, MEX
2-26.
Die Wilde Westküste Mexikos
Fylkir Sævarsson
Bahia Tortugas, MEX – San Juanico, MEX
2-27.
Die schwere Entscheidung
Fylkir Sævarsson
San Juanico, MEX – Punta Marquez, MEX
2-28.
Neustart am Kap
Fylkir Sævarsson
Punta Cabo, MEX – La Ventana, MEX
2-29.
Ein Isländer in Alaska
Fylkir Sævarsson
Naknek, AK – Quinhagak, AK
2-30.
Schlammige Albträume
Fylkir Sævarsson
Quinhagak, AK – Hooper Bay, AK
2-31.
Quer durch das Yukon-Delta
Alleinfahrt
Hooper Bay, AK – Nome, AK
2-32.
Schleppübungen
Ross Elder
Nome, AK – Wales, AK
2-33.
Baja California vom Feinsten
Elizabeth Purdon
La Ventana, MEX – Bahia Kino, MEX
2-34.
Fange niemals an, aufzuhören!
Marg Rees
Bahia Kino, MEX – Topolobampo, MEX
2-35.
Lofoten – nur ein Ersatz für Alaska 2020?
Markus Ziebell
Rund um die Lofoten/ Norwegen
INHALT Buch 1
1-1.
Endlich wieder auf dem Wasser!
Alleinfahrt
Seattle, WA – Tofino, CAN
1-2.
Doppelt hält besser!
Justine Curgenven
Tofino, CAN - San Josef River, CAN
1-3.
Start in der ‘Inside Passage‘
Alleinfahrt
San Josef River, CAN - Prince Rupert, CAN
1-4.
‘Blind Date’ mit Mike
Mike Dziobak + Alleinfahrt
Prince Rupert, CAN - Lituya Bay, AK
1-5.
Die verlassene Küste
Alleinfahrt
Lituya Bay, AK – Cordova, AK
1-6.
Alaska’s Wildnis
Josh Thomas
Cordova, AK – Seward, AK
1-7.
Freya’s Trainingslager
Eyal Saiet
Seward, AK – Kodiak, AK K
1-8.
Nebelschwaden
Alleinfahrt
Seattle, WA – Neah Bay, WA
1-9.
Ein Küstenneuling bewährt sich
Chris May
Neah Bay, WA – Westport, WA
1-10.
Der mächtige Columbia River
Alleinfahrt
Westport, WA – Pacific City, OR
1-11.
Allein auf weiter Flur
José Reyes + Alleinfahrt
Pacific City, OR – Sunset Bay, OR
1-12.
Junger Wilder Wassermann
Josh Aranow + Alleinfahrt
Sunset Bay, OR – Crescent City, CA
1-13.
La Dolce Vita Italiana
Franca Cioria
Crescent City, CA – Eureka, CA
1-14.
Ein schwieriger Abschnitt? Später!
F. Cioria, M. Rosenthal + Alleinfahrt
San Francisco, CA – Point Sur, CA
1-15.
Nachsitzen
Merrill Magowan
Eureka, CA – Fort Bragg, CA
1-16.
Franca - zum Dritten!
Franca Cioria + Alleinfahrt
Fort Bragg, CA – Duncan’s Point, CA
1-17.
Ein Nordlicht aus dem Süden
Scott Dahlquist
Duncan’s Point, CA – San Francisco, CA
1-18.
Erwischt!
K.M. Henry, L. Zulligan, R. Wilson + Solo
Point Sur, CA – Port San Luis, CA
1-19.
Heißblütiger irischer Rotschopf
Catriona Woods
Kodiak City, AK – Chignik, AK
1-20.
Begehrtes Strandgut aus Japan
Michael Madera
Chignik, AK – Nelson Lagoon, AK
1-21.
Bruchlandung!
Natalie Maderova + Alleinfahrt
Nelson Lagoon, AK – Cape Seniavin, AK
1-22.
Hundert und Ein Besonderer Glass Ball
Alleinfahrt
Cape Seniavin, AK – Naknek, AK
VORWORT Buch 4
von Sean Morley
Freyas erstes Buch, das der inzwischen verstorbene Joe Glickman über ihre Umrundung Australiens schrieb, trug den treffenden Titel "Fearless" - "Furchtlos". Es ist ein ehrlicher, wenn auch manchmal wenig schmeichelhafter Bericht über diese rekordbrechende Expedition. Wenn ich ein Wort wählen müsste, um Freyas derzeitige Umrundung Nordamerikas zu beschreiben, wäre es "unerbittlich". Auch das mag unfreundlich klingen, und andere Synonyme kommen dem zwar nahe, beschreiben aber nicht die absolute Entschlossenheit, die Aufopferung, den Einfallsreichtum und die körperliche und mentale Stärke, die Freya benötigt, um den Kreis auf ihrem dritten Kontinent bereits zur Hälfte zu schließen.
Ich traf Freya zum ersten Mal am Stand von Kokatat auf der Outdoor Retailer Show in Salt Lake City. Ihr Ruf eilte ihr voraus, und sie war ebenso beeindruckend wie einschüchternd, als sie mir mit festem Druck die Hand schüttelte. Ich war begeistert, als sie nach ihrer Rekordumrundung Australiens zusagte, beim Golden Gate Sea Kayak Symposium einen Vortrag zu halten. Ich war besorgt, dass ihre bemerkenswerte Geschichte "in der Übersetzung" verloren gehen könnte, da das amerikanische Publikum vielleicht Schwierigkeiten haben könnte, ihren deutschen Akzent zu verstehen. Diese Sorge war unnötig. Sie war fesselnd, nicht zuletzt, weil sie ein atemberaubendes, fließendes weißes Kleid trug, das ebenso gewagt wie unerwartet war, denn die meisten Seekajakfahrer würden sie an ihrer komplett schwarzen, enganliegenden Paddelausrüstung erkennen, die sie zu ihrem Markenzeichen gemacht hatte.
Meine Frau Gina erklärte sich freundlicherweise bereit, Freya für die Dauer der Veranstaltung zu beherbergen, und da sie selbst Feuerwehrfrau und Wildwasserkajakfahrerin der Klasse fünf ist, lässt sie sich nicht so leicht von anderen Frauen beeindrucken. Aber die beiden haben sich wirklich gut verstanden, vielleicht weil sie die Größe der anderen erkannt haben. Freya war sehr nett zu unseren Kindern, besonders zu unserer Tochter Shea, der sie ein signiertes Poster schenkte, das stolz in unserem Haus hängt. Was auch immer man von Freyas Einstellung zum Leben und zu Seekajak-Expeditionen halten mag, wenn man sie erst einmal kennengelernt hat, stellt man fest, dass sie wirklich ein bemerkenswerter Mensch ist.
Ich bin weit genug mit dem Seekajak gereist, um zu wissen, wie herausfordernd es ist, monatelang entlang wilder und weniger wilder Küsten zu fahren. Der Umgang mit den oft rauen Elementen Wetter, Wind und Wellen wird durch die Bedrohung durch gefährliche wilde Tiere und unfreundliche Menschen noch erschwert. Routenplanung, Risikoeinschätzung und -minderung, Logistik und die finanziellen Investitionen, die nötig sind, um weiter paddeln zu können, sind überwältigend. Freya scheint all dies mit Bravour zu meistern und legt dabei Distanzen zurück, die für den durchschnittlichen Freizeitpaddler unvorstellbar sind und die selbst erfahrene Expeditionspaddler bemerkenswert finden. Als Sportart sind ihre Expeditionen unvergleichlich, nicht nur in der Welt des Seekajaksports. Sie haben ihr zahlreiche Auszeichnungen eingebracht, darunter den World Paddle Award ‘Sportswoman of the Year‘ und National Geographic ‘Adventurer of the Year‘. Bei so viel Anerkennung in einer wahrhaft legendären Paddelkarriere könnte man sich fragen, warum sie weiterhin leidet, sich selbst und diejenigen, mit denen sie paddelt, zu etwas antreibt, das ihr so oft wie ein unerreichbares Ziel vorgekommen sein muss. Ich werde nicht versuchen, diese Frage für sie zu beantworten. Aber ich vermute, ihre Antwort wäre typisch nüchtern: "Weil ich es kann".
Wir alle neigen dazu, mit zunehmendem Alter ruhiger zu werden, so auch Freya. Trotz ihres offensichtlichen Wunsches, zu beenden, was sie begonnen hat, scheint sie weniger konkurrenzbetont und mehr daran interessiert zu sein, die menschlichen Interaktionen zu beschreiben, die sie auf ihrer Reise erlebt, als die körperlichen und geistigen Anforderungen, die sie weiterhin mit erstaunlicher Leichtigkeit bewältigt. Auch Freyas Schreibstil ist gereift wie ein guter Wein, er ist reicher, umfassender und von einer interessanten Komplexität.
Freya ist zweifellos die erfolgreichste Expeditions-Seekajakfahrerin, die die Welt je gesehen hat und wahrscheinlich je sehen wird. Mit ihrer Entscheidung, uns an ihrer Reise rund um Nordamerika teilhaben zu lassen und sogar Paddler einzuladen, sich ihr anzuschließen, auch auf die Gefahr hin, sie zu verlangsamen, hat sie unser Wissen über die Küsten unseres Kontinents und die Menschen, die ihn ihr Zuhause nennen, bereichert. Wer ihre Blogeinträge und nun auch ihre Bücher liest, bekommt einen Einblick in die Denkweise einer Person, die unerbittlich ihre Ziele verfolgt.
P.S. Freya: Ich erinnere mich noch sehr gut an Seans einzige Worte, mit denen er mich dem Publikum vorstellte, das meinem Vortrag über Südamerika auf seinem Golden Gate Sea Kayak Symposium zuhörte: "Wer Freya nicht kennt - ich weiß dann nicht, was der hier eigentlich will!"
VORWORT Buch 3
von Justine Curgenven
Ich lernte Freya kennen, als das Seekajakfahren für uns beide zum Mittelpunkt unseres Lebens wurde. Wir waren 2002 beim Seekajak-Symposium in Anglesey, wo Paddler aus der ganzen Welt zusammenkamen, um in den dynamischen und spannenden Gezeitengewässern zu spielen und zu lernen. Ich war kürzlich nach Nordwales gezogen, um näher an diesem fantastischen Paddelplatz zu sein.
Freya suchte eine Abwechslung zu ihrer dominanten Rolle in der Bodybuilding- und Fallschirmspringerszene. Sie kam als Paddelanfängerin nach Anglesey, entschlossen, als Seekajakfahrerin Furore zu machen. Bei einer Veranstaltung mit über hundert Teilnehmern kann man sich nicht an jeden erinnern.
Aber Freya stach heraus, nicht nur wegen ihrer Größe, sondern auch wegen ihres Selbstbewusstseins und ihrer Einstellung, alles zu geben. Ich erinnere mich, wie sie bei einer Party neben mir auftauchte. Sie legte ihren Arm um meine Schulter, sagte: ‚Komm, Mädel!‘ und schwang ihre langen Beine hoch in die Luft. Ich war mir nicht sicher, ob sie sich mit mir anfreunden oder mit mir konkurrieren wollte. Wenn es Letzteres war, hat sie auf jeden Fall gewonnen.
Eines Abends zeigte ich zum ersten Mal meinen neuen Film ‚This is the Sea‘, den ich auf den Markt bringen und verkaufen wollte. Nach der Vorführung war Freya begeistert und drängte mich, ihr die erste VHS-Kassette zu verkaufen, die einzige, die produziert wurde. Sie wollte eine Widmung und ich signierte: ‚To Full-On Freya‘.
Später trafen wir uns als Gastredner bei vielen Seekajakveranstaltungen auf der ganzen Welt. Bei einer Veranstaltung in Neuseeland filmte ich sie für die Fortsetzung ‚This is the Sea 3‘. Freya zeigte die vielen Rollen im Grönlandstil, die sie beherrschte, aber sie benannte auch den traditionellen ‚G(reenland)-Style‘ in ‚German-Style‘ um. Sie beeindruckte mit spielerischen und etwas provokativen Kopfständen und anderen Gymnastik- und Balanceübungen auf ihrem Kajak, alles in einer engen, schwarz-glänzenden Hose.
Freya wechselte vom Vorführen und Unterrichten von Kajak-Rollen zum Expeditionspaddeln. Ihre erste große Reise war die Umrundung Islands, zusammen mit Greg Stamer. Sie startete wie ein Rennpferd und begann mit zwei hundert bzw. neunzig Kilometer langen Querungen. Ihr Ziel war Geschwindigkeit, und es gelang ihr, die Insel als Schnellste zu umrunden. Im selben Jahr nahm sie sich vor, die Südinsel Neuseelands im Kajak zu umrunden. Sie plante ihre Reise in der gleichen Saison, in der eine andere Frau und ich unsere eigenen Reisen planten. Sie nannte ihr Kajak ‚Veni - Vidi – Vici‘ – ‚Ich kam, ich sah, ich siegte‘ und war zufällig die erste, die in der südlichen Sommersaison startete. Sie hatte Erfolg, was keineswegs garantiert war. Ich kann aus erster Hand bestätigen, wie anspruchsvoll die Westküste der Insel ist, mit unerbittlichen Brandungslandungen und heftigen Winden in den Fjorden. Ich hätte die Reise nicht so alleine machen wollen, wie Freya es getan hat. Aber das war nur das Aufwärmen für die drei Kontinente, die folgten.
Freya brauchte elf Monate für ‚Race around Australia‘ und dreißig Monate für ‚THINK BIGGER‘ rund um Südamerika. Als Freya ihren ‚Dritten Kontinent, die Nordinsel‘ - Nordamerika - in Angriff nahm, lebte ich mit meinem Partner an der Westküste von Vancouver Island. Freya übernachtete unterwegs bei uns.
In letzter Minute nahm ich ihre Einladung an, sie acht Tage lang auf dem Wasser zu begleiten. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit Freya paddeln würde, denn ich hatte das Vorurteil, dass sie sehr wettbewerbsorientiert und engstirnig ist. Ich war mir nicht einmal sicher, ob sie ihre Ausflüge genießen würde, nachdem ich einen ihrer früheren Blogs gelesen hatte. Sie berichtete, dass sie manchmal mit geschlossenen Augen paddelte, wenn ihr die Tage auf dem Wasser zu lang wurden, und bezeichnete das Paddeln als ‚ihren Job‘.
Meine Vorurteile wurden schnell widerlegt. Freya war unerschütterlich fröhlich, selbst nach fünf Tagen fast ununterbrochenen Regens, als alles nass war. Sie teilte bereitwillig ihre vorgepackten Ziplock-Beutel mit frischem Gemüse, Crackern und Käse. Freya gab mir sogar die Hälfte ihrer weißen Lieblingsschokolade. Am zweiten Tag aßen wir unser Mittagessen treibend neben fütternden Grauwalen, und Freyas ‚Oh wie schön!‘-Rufe machten mir klar, dass sie diese Ausflüge genießt. Sie liebt die Wildnis und die Schönheit, die sie umgibt.
Wie alle Langstreckenpaddler muss sie ständig abwägen, ob sie an einem schönen oder aufregenden Ort bleibt oder zum nächsten weiterfährt. Man kann nicht überall anhalten, selbst wenn man sich acht oder zehn Jahre Zeit nimmt, um einen Kontinent zu umrunden. Freya muss fast sechs Monate im Jahr jeden Tag dreiunddreißig Kilometer zurücklegen, um ihre fünfzigtausend Kilometer in zehn Jahren zu schaffen.
In ruhigeren Gewässern unterhielten wir uns. An raueren Landzungen paddelten wir meist hintereinander, bis das Geräusch der gegen die Felsen schlagenden Wellen verstummte. Wir verglichen meine Karten- und Kompassnavigation mit ihrem GPS, Wegpunkten und ihrem langen, leistungsstarken Kajak mit Steuerruder mit meinem eher für Wellen geeigneten Kajak mit Skeg. Ab und zu sprinteten wir gemeinsam zum Strand, aber es war eine Zusammenarbeit, kein Wettbewerb. Wenn du auf deinem dritten Kontinent bist, bist du vielleicht schon so selbstbewusst, dass du nicht ständig beweisen möchtest, dass du der Beste bist.
Freya merkte, dass sich ihre Einstellung in den zehn Jahren, in denen sie diese Reisen unternommen hatte, verändert hatte. Nachdem sie sich viele Kilometer den Elementen ausgesetzt hatte, wollte sie eine neue Herausforderung. Sie sagte: ‚Ich muss an meinen menschlichen Qualitäten arbeiten.‘
Ich war der erste einer Staffel von Paddlern, die Freya fast ständig durch Nordamerika begleiteten. Sie teilt ihre große Erfahrung und lernt von anderen. Eine geteilte Erfahrung kann erfüllender sein und mehr unterhaltsame Geschichten hervorbringen, wie die in diesem Buch.
Ich wünsche Freya alles Gute für den Rest ihres dritten Kontinents.
VORWORT Buch 2
von Nigel Foster
Ich traf Freya Hoffmeister in den Vereinigten Staaten in ihren frühen Paddeltagen und später in verschiedenen europäischen Ländern, wo wir zusammen Kajakveranstaltungen besuchten, um unsere Kenntnisse zu verfeinern und weiterzugeben.
Als Teenager war sie Leistungsturnerin gewesen. Das räumliche Vorstellungsvermögen und die Trainingsmentalität, die sie daraus mitbrachte, halfen ihr, die verschiedenen Eskimorollen mit dem Kajak auf natürliche Weise zu erlernen, und bald unterrichtete sie andere. Sie beherrschte schnell ein großes Repertoire an traditionellen Eskimorollen, aber als sie eines Tages aufgefordert wurde, sich ‚verrückte Rollen‘ auszudenken, schlängelte sie sich kopfüber auf dem Rücken liegend in ihr Cockpit und griff nach den Fußstützen. Sie kenterte ihr Kajak und drehte sich nur mithilfe der Beine wieder aufrecht. Der Klang von unkontrolliertem Gelächter dröhnte aus den hallenden Tiefen ihres Cockpits, während ihre Beine vor Freude in der Luft wackelten. Es war ein Trick, den sie wahrscheinlich nicht bei Bedarf jederzeit wiederholen würde, aber es bleibt einer der amüsantesten, die ich je gesehen habe.
Mit einem Wing-Paddel begleitete sie mich 2005 für eine Woche zu einem Seekajak-Campingausflug an der Westküste Schwedens. Unterwegs ging es darum, in den Wellen in den engen Kanälen zwischen den Felsen zu spielen. Es war deutlich, dass sie damals ungeduldig war, das Schlängeln und Umfahren aufzugeben. Auf die präzise Steuerung der Drehungen mit dem Paddel konnte sie getrost verzichten und war nicht begeistert davon, das Timing für jede Welle genau zu treffen. Stattdessen würde sie lieber den Gashebel öffnen, um ein schnelles Langstrecken paddeln zu genießen.
Dieser Speed-Kick brachte sie in die Obhut der medaillengekrönten Athleten Greg Barton und Oscar Chalupsky; eine hervorragende Renntechnik erwies sich jedoch nur als Mittel zum Zweck. 2007 startete sie mit Greg Stamer zur Umrundung von Island, die sie unbedingt möglichst schnell absolvieren wollte.
Im selben Jahr machte sie sich auf den Weg, Neuseeland-Süd zu umrunden, und war zufällig die erste von drei Frauen, die dieses Unterfangen schafften.
Doch Neuseeland solo war nicht genug. Mehrtägige Seekajaktouren hatten sie süchtig gemacht, und sie war bereit, dieses auszubauen. Australien wurde ihr nächstes Ziel. Nur ein anderer, Paul Caffyn, hatte diese herausfordernde Umrundung absolviert, und Freya war entschlossen, ihre Tour in einer kürzeren Zeit als er zu beenden. Es schien ihr zu helfen, motiviert zu bleiben, indem sie aus jeder Reise einen Wettbewerb machte, aber das änderte sich mit der Zeit. Die Größe ihrer Reisen fing an, Neuland zu betreten, als sie zu ihrem zweiten Kontinent nach Südamerika aufbrach. Jetzt hat sie, abgesehen von den Elementen, keine echte oder eingebildete Konkurrenz. Ihr Vermächtnis ist etabliert.
Die Welt ist ein unermesslich großer Ort. Stellen Sie sich vor, Sie würden die Erde vom Nordpol zum Südpol und wieder zurück umrunden oder um den Äquator reisen. Diese Distanz entspricht nicht der Anzahl der Kilometer, die Freya in ihrem voll beladenen Seekajak zurückgelegt hat, seit ich sie kennengelernt habe. Die kleinen Abstecher um Island, Neuseeland-Süd und Irland machen nur einen winzigen Teil dieser Strecke aus. Doch wenn man sich zu ihr auf ein Glas Wein auf die Terrasse gesellt oder sie zum Ausgehen herausgeputzt sieht, würde man nie erraten, was sie tut. Ihre Leistungen sind erstaunlich, und doch sieht ihre Haut nicht anders aus als die der meisten Menschen. Nein, was sie unterscheidet, ist ihre Denkweise, ihr Ehrgeiz, etwas zu erreichen.
Bei ihren frühen Präsentationen spulte sie noch Statistiken ab: Entfernungen, Zeiten, Geschwindigkeiten, die Rekorde, die sie gebrochen hatte, und die Rekorde, die sie aufgestellt hatte. In diesen frühen Vorträgen sprach sie schnell genug, um Punkte bei der Wortzahl zu gewinnen. Sie hatte die Informationen, die sie vortragen wollte, genau mit der zugewiesenen Redezeit koordiniert. Seitdem hat Freya ihren Vortrag verfeinert. Sie lernte von dem, was ihre Zuhörer fragen und von den Bildern, die sie zum Staunen bringen. Sie weiß, dass kleine Details die Neugierde der Zuschauer befriedigen werden.
Es war ein ruhiger Morgen im Golden Gardens Park in Seattle, nur eine kleine Gruppe von Leuten sah zu, wie Freya auf das Wasser des Puget Sound glitt. Mein Kajak und das von Kristin Nelson, meiner Frau, war leicht und ohne Ladung und glitt mühelos in den Wind. Kristin und ich kehrten nach einer Stunde um. Freya fuhr stetig weiter, beladen mit allem, was sie als Unterkunft, zum Kochen, Essen und Schlafen benötigte. Es war die Zeit für sie, um sanft zu starten und ihre Muskeln aufzuwärmen. Sie war auf dem Weg, den Kontinent Nordamerika zu umrunden, eine Küstenlinie, die länger ist als der Umfang der Erde.
Seit diesem Tag hat Freya den größten Teil der Westküste Amerikas in verschiedenen Abschnitten absolviert und dabei die Jahreszeiten optimal genutzt. In diesem Buch, Band 2, beschreibt Freya Hoffmeister das Paddeln an heißen und kalten Orten, in Mexiko und Alaska. Es ist eine Gelegenheit, darüber nachzudenken, welche Unterschiede der Breitengrad beim Seekajakfahren macht. Hier ist die Chance, eine außergewöhnliche Person kennenzulernen, Freya Hoffmeister.
VORWORT Buch 1
von Christopher Cunningham
"Das ist halt so." Wenn du jemals mit Freya Hoffmeister über eines ihrer vielen Seekajakabenteuer gesprochen hast, hast du vielleicht gehört, wie sie genau diese Worte benutzt hat, um Erlebnisse zu beschreiben, die jeden anderen mit lähmender Angst erfüllen würden. " Das ist halt so." mag abwertend auf die echten Gefahren wirken, denen sie auf den Zehntausenden von Kilometern, die sie gepaddelt ist, begegnet ist. Aber sie spiegeln eine Lebenseinstellung wider, die es ihr ermöglicht hat, mehr Kilometer Expeditionsküste sicher zu bewältigen als jeder andere Paddler in der Geschichte.
Als ich Freya 2005 zum ersten Mal bei einem Seekajak-Symposium im spanischen Llançà, an der Mittelmeerküste, traf, hatte sie sich bereits einen Namen als aufstrebende Paddlerin und als Persönlichkeit gemacht. "Die Frau in Schwarz" - wegen ihrer komplett schwarzen Kleidung zu Wasser und an Land. Sie kam zum Symposium, um zu lernen und ihre Fähigkeiten zu erweitern. Neben den geplanten Kursen war sie auf der Suche nach weiteren Kajak-Rolltechniken. Sie zeigte mir einen Ordner, in dem sie jede Variante, von der sie je gehört hatte, gelistet hatte, einschließlich einiger, die ich in meinem Buch über Grönlandkajaks erwähnt hatte. Sie hatte alle Rollen, die sie geschafft hatte, abgehakt und würde nicht aufhören, bis sie alle gemeistert hatte.
Als Freya ankündigte, Australien allein zu umfahren, wurde sie von vielen Kritikern aus der Seekajak-Gemeinde als leichtsinnig bezeichnet. Aber sie hatte ihre Hausaufgaben bereits mit den erfolgreichen Umrundungen von Island und Neuseelands Südinsel gemacht. Der vielleicht riskanteste Abschnitt der 13.500 Kilometer langen australischen Rundfahrt war der Golf von Carpentaria, die große Bucht an der Nordseite des Kontinents. Der Küste zu folgen, hätte bedeutet, ein dicht besiedeltes Revier von gefährlichen Salzwasserkrokodilen zu durchqueren, also entschied sich Freya für die 'Abkürzung', eine 650 Kilometer lange Durchquerung der oberen Öffnung des Golfs. Dafür brauchte sie acht Tage, in der sie tagsüber paddelte und es sich nachts im Cockpit gemütlich zum Schlafen machte.
Die alternative Route hatte ihre eigenen Gefahren: Haie, giftige Seeschlangen und Quallen, die einen tödlichen Stich verursachen konnten. Ich saß gerade am Schreibtisch im Büro des Sea Kayaker Magazins, als ich einen Anruf von Freya über ihr Satellitentelefon erhielt. Sie war mitten auf der Überfahrt, anscheinend etwas gelangweilt und brauchte nur die Ablenkung eines Gesprächs.
Während ihrer 27.000 Kilometer langen Erst-Umrundung Südamerikas wurde Freya in der Nacht von einer Flutwelle auf dem Amazonas mitgerissen und musste acht Kilometer lang brutal seitwärts surfen. In der Nähe von Kap Hoorn, der berühmt-berüchtigten Südspitze des Kontinents, wurde sie fünf Tage und Nächte lang von unerbittlichen Winden mit bis zu 240 Kilometern pro Stunde allein an einer felsigen, unwirtlichen Insel festgenagelt.
Das ist halt so. Der einzige Weg zu überleben ist, sich körperlich und geistig vorzubereiten, um der Natur und ihren Gegebenheiten zu begegnen. In der ganzen Zeit, in der ich Freya kenne, glaube ich nicht, dass ich sie jemals über Glück reden gehört habe, weder über gutes noch über schlechtes. Glück war nie Teil der Überlegungen, die sie jedes Mal anstellt, wenn sie mit ihrem Kajak in ein neues Gebiet paddelt, und kann es auch nicht sein.
Bei ihren frühen Rundfahrten war Freya darauf bedacht, nicht nur sicher, sondern auch schnell voranzukommen. Vor allem bei der Umrundung Australiens war es ihr Ziel, eine Zeit zu unterbieten, die nur einmal zuvor vorgelegt wurde. Deshalb machte sie nur wenige Pausen und behielt die täglich zurückgelegten Strecken genau im Blick.
Bei der Umrundung Nordamerikas machen die kurzen eisfreien Zeiten entlang der arktischen Küste es notwendig, die Reise in Abschnitten und nicht in einem fortlaufenden Stück zu machen. Es gibt keinen Rekord zu brechen, so dass sie ihre eigenen Bedingungen aufstellen kann.
Normalerweise paddelt man mit Partnern langsamer ist, aber es fügt eine neue Dimension zu Freyas Nordamerika-Umrundung hinzu. Und mit einem entspannteren Tempo nimmt sie sich mehr Zeit, um zu genießen, was die Küste zu bieten hat, und ihre Erfahrungen durch ihr Schreiben und Fotografieren zu dokumentieren. Dieses Buch wurde dadurch umso interessanter.
Die Umrundung Nordamerikas ist eine Aufgabe, die nur wenige überhaupt in Erwägung ziehen würden. Auf der ganzen Welt ist Freya die Einzige, die diese Herausforderung angenommen hat und sich Stück für Stück an ihren dritten Kontinent herantastet, bis sie ihn vollständig umrundet haben wird. Das ist halt so – es ist eine großartige Leistung!